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Neuer Förderschwerpunkt

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Die Gießener Albert-Schweitzer-Schule soll nach Wunsch des Magistrats durch den Förderschulzweig geistige Entwicklung ergänzt werden. © Oliver Schepp

Gießen (mac). Die Martin-Buber-Schule in der Gießener Carl-Franz-Straße stößt als Förderschule des Landkreises Gießen an ihre Grenzen. »Aufgrund begrenzter Räumlichkeiten und deutlich steigender Schülerzahlen aus der Stadt Gießen im Förderschwerpunkt geistige Entwicklung können die neu einzuschulenden Schülerinnen und Schüler zum Schuljahr 2024/25 nicht mehr wie bisher an der MBS aufgenommen und beschult werden«, sagte der für die Schulen zuständige Stadtrat Francesco Arman (Linke) am Dienstag im Rahmen einer Pressekonferenz des Magistrats.

Aus diesem Grund werde eine Ergänzung der Teilfortschreibung des städtischen Schulentwicklungsplans 2023 -2028 nötig, der im Juli 2023 von der Stadtverordnetenversammlung beschlossen worden ist. Darin soll nach Wunsch des Magistrats nun festgeschrieben werden, dass die Albert-Schweitzer-Schule ab dem neuen Schuljahr durch die Hinzunahme des Förderschulzweiges geistige Entwicklung weiterentwickelt wird. »Um dem Anspruch einer ausgewogenen Schullandschaft in Gießen gerecht zu werden, ist es uns als Schulträger wichtig, auch dieses pädagogische Segment zu bedienen«, betonte Schuldezernent Arman. Für den neuen Förderschwerpunkt werden nur Schüler aus dem Stadtgebiet aufgenommen.

Seltener Wunsch nach Inklusion

Steigende Schülerzahlen in diesem Förderschwerpunkt seien nach Angaben des Hessischen Kultusministeriums in ganz Hessen und deutschlandweit zu beobachten. Prognosen zur weiteren Entwicklung seien kaum zu treffen, ein weiterer Anstieg sei aber wahrscheinlich, heißt es in der Vorlage der Stadtverordneten, über die in der nächsten Parlamentssitzung am 21. März entschieden werden soll. Zudem würden sich Eltern bei der Beschulung von Schülern mit dem entsprechenden Förderschwerpunkt oft für eine Beschulung an der Förderschule entscheiden, die Inklusion in allgemeinen Schulen käme indes seltener vor.

Die Martin-Buber-Schule beschult Kinder und Jugendliche mit einer geistigen Beeinträchtigung. Förder- und Lernschwerpunkte beinhalten die Vermittlung von »Kulturtechniken«, worunter auch Lesen, Schreiben und Rechnen fällt. Die Albert-Schweitzer-Schule hat bisher den Förderschwerpunkt Lernen mit den Abteilungen körperliche und motorische Entwicklung und bearbeitet demzufolge bereits dieselben Ziele, die auch in der Arbeit mit dem neuen Förderschwerpunkt umgesetzt werden sollen.

Für den neuen Förderschwerpunkt sei zudem am Schulstandort kein Neubau notwendig, erklärte Arman, da im Ostflügel bereits geeignete räumliche Kapazitäten vorhanden seien. Insgesamt stehen für die Neuerung bis zu neun Klassenräume sowie vier Differenzierungsräume zu Verfügung.

Beginn mit etwa 14 Schülern

Geplant ist der Beginn mit etwa 14 Schülerinnen und Schülern. Mittelfristig könne die Albert-Schweitzer-Schule bei gleichbleibenden Schülerzahlen in den anderen Förderschwerpunkten etwa 70 Schüler mit dem Förderschwerpunkt geistige Entwicklung aufnehmen. Der Zweig werde dazu in den folgenden Schuljahren jahrgangsweise wachsen. Eine weitere Kooperation mit der MBS sei trotzdem vorgesehen.

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