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Neues zum Thema Inklusive Bildung.

2009 hat sich Deutschland mit der Ratifizierung der UN-BRK dazu verpflichtet, ein inklusives Schulsystem aufzubauen. Trotzdem ist Inklusive Bildung noch lange keine Realität in Deutschland. Hier berichten wir anhand einer Auswahl kommentierter Medienbeiträge jeden Monat, was in Deutschland zum Thema inklusive Bildung passiert.

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SEPTEMBER 2024

Die Eule spricht

/// Man kennt das von Social Media: Einen geposteten Artikel vollständig zu lesen, bevor man ihn kommentiert, ist schon lange nicht mehr in Mode. Aber ist es eine gute Idee, wenn auch Politikerinnen* nur noch die Headlines konsumieren?

Kaum zwei Stunden war Anfang September das Ergebnis einer Umfrage unter Förderschul-Eltern in NRW bekannt, da hatte das Schulministerium schon seine Schlüsse gezogen. Das Ergebnis (73 Prozent Gesamtzufriedenheit) zeige, so die Schulministerin, dass an den Förderschulen hervorragende Arbeit geleistet werde. Zudem behauptete sie, dass Eltern in NRW die Wahl hätten zwischen einem guten inklusiven Schulangebot und guten Förderschulen. 

Nun ja, wer die Ergebnisse der Umfrage gründlich durchschaut, kommt zu anderen Ergebnissen. Zufrieden sind die Eltern an den Förderschulen vor allem mit der verlässlichen Betreuung und mit dem guten Verhältnis zur* Lehrerin*. Sobald nach dem Kerngeschäft von Schule gefragt wurde, nämlich dem Lernangebot, den Lernfortschritten des Kindes und sogar nach der behinderungsbedingten Förderung, rutschen die Bewertungen deutlich nach unten in den Bereich des „Geht so“.

Zudem liefern die Ergebnisse der Umfrage eine Fülle von Belegen, dass den Eltern alternativ ein gutes inklusives Schulangebot für ihr Kind gar nicht zur Verfügung steht. Immerhin 15 Prozent der Eltern würden ihr Kind sogar noch einmal umschulen, wenn es eine geeignete inklusive Schule gäbe. Davor die Augen zu verschließen, wird auf Dauer nicht helfen.

Medienschau September

Umfrage

/// In Nordrhein-Westfalen hat die Landeselternschaft der Förderschulen GG und KME gemeinsam mit dem Inklusionsverein mittendrin e.V. eine Umfrage zur Schulzufriedenheit an Förderschulen durchgeführt. Die Mehrzahl der teilnehmenden Eltern äußerte sich allgemein zufrieden. So weit, so erwartbar. Richtig spannend wird es, wenn man sich die Antworten auf alle Fragen ansieht. Wer ernsthaft am Thema interessiert ist - und nicht nur an der Headline – findet hier sämtliche Ergebnisse:

mittendrin e.V.

Ergebnis der Umfrage: Zufrieden an der Förderschule?

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Kanzlerwort

/// Der Bund unterstütze die Länder auf dem Weg zu einem inklusiven Schulsystem, so gut es gehe, sagt der Bundeskanzler beim Jahresempfang des Bundesbehindertenbeauftragten. Ernsthaft, Herr Scholz?

bundesregierung.de

„Inklusion ist eine Daueraufgabe“

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Prävention

/// Angesichts der steigenden Zahlen von Schülerinnen* mit sonderpädagogischem Förderbedarf wird wieder verstärkt über Prävention diskutiert. Darunter kann man Unterschiedliches verstehen: Für die Einen ist Prävention vor allem eine individuelle pädagogische Förderung. Andere setzen auf engmaschiges Testen von Schülerinnen*.  Welche Herangehensweise würden Sie für kindgerecht und lernförderlich halten?

bildungsklick

Inklusion muss sich von der Sonderpädagogik emanzipieren!

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Dilemma

/// Wenn Kinder in „inklusiven“ Schulen überwiegend mit dem Schulbegleiter im Nebenraum sitzen, spricht das nicht für eine gelungene inklusive Schulentwicklung, egal wie freundlich und engagiert die Lehrerinnen* sind. Eltern in Bielefeld halten das nicht mehr aus und wollen ihr Kind an eine Förderschule wechseln lassen. Doch hier entsteht das nächste Problem: Die Stadt Bielefeld fand es traditionell eine gute Idee, dass Förderschulen Geistige Entwicklung nicht von der Stadt, sondern von kirchlichen Trägern betrieben werden. Ersatzschulen können aber frei entscheiden, wen und wie viele Schülerinnen* sie aufnehmen.

Neue Westfälische

„Wir können nicht mehr“: Bielefelder Kind (6) hält es in der Schule nicht mehr aus (Paywall)

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Exklusion

/// Baden-Württemberg betreibt immer noch Sonderkindergärten für Kinder mit Behinderung, und zwar als Schulkindergärten. Darauf weist die Landesarbeitsgemeinschaft Gemeinsam leben – gemeinsam lernen hin:

LAG Baden-Württemberg

Ärgernis Schulkindergärten 

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Etikettenschwindel

/// Über einen schier unglaublichen Fall berichtet die Esslinger Zeitung: Ohne Wissen der Eltern ist ein Kind im Kindergarten – unzutreffend – als behindert eingestuft worden. Seitdem lebt es mit einer Schattenakte, die von Behörde zu Behörde weitergereicht worden ist. Die Eltern entdeckten dies erst, als es bei der Einschulung zu Problemen kam. 

Eßlinger Zeitung

Vater: Kind zu Unrecht als behindert erklärt (Paywall)

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Statistik

/// Wie stark wäre das allgemeine Schulsystem gefordert, wenn es keine Förderschulen gäbe? Dies wurde in einer Studie auf Basis der amtlichen Schulstatistik Bayerns simuliert:

Zeitschrift für Grundschulforschung

What if … there were no special schools?

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Fakten und Mythen

/// Diskussionen über Schule werden häufig von Klischees und gefühlten Wahrheiten dominiert. Damit Ihnen das nicht passiert, können Sie hier in einem Quiz überprüfen, welche oft benutzten Argumente faktenbasiert sind und welche nicht:

Zeit

Gute Bildung braucht kleine Klassen, oder?

Zum Quiz

Fürsorgliche Ausgrenzung

/// Selbst die AfD mag nicht behindertenfeindlich erscheinen. An ihrem Wüten gegen die schulische Inklusion aber hält sie fest – in der Erwägung, dass dies gesellschaftlich anschlussfähig sei. Der Menschenrechtsanwalt Oliver Tolmein über die Taktik der rechtsextremen Partei:

Verfassungsblog

Höchst normal gefährlich

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Partizipation

/// Wenn es um die Beteiligung an politischen Prozessen geht, haben Kinder und Jugendliche allgemein schlechte Karten. Völlig außen vor bleiben Kinder und Jugendliche mit Behinderung. Nun gibt es einige Ansätze, eine wirkliche Selbstvertretung zu fördern:

taz

Unterschätzt und nicht mitgedacht

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Ignoranz

/// Anhand eines OECD-Berichts ist wieder einmal die hohe Zahl der Jugendlichen ohne Schulabschluss Thema. Abermals wird vergessen, den Blick auf die Schülerinnen* mit sonderpädagogischem Förderbedarf zu richten und den Zusammenhang zu erkennen: Wenn die Zahl der Schüler*innen mit festgestelltem Förderbedarf steigt, zumal in den zieldifferenten Bildungsgängen, dann steigt auch die Zahl der „Schulabbrecherinnen*“. Damit gemeint sind nämlich nichts anderes als Schüler*innen ohne Schulabschluss. 

Zeit

Es beginnt schon in der Kita (Paywall)

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Lesen!

/// Das Verhältnis der Deutschen zu Menschen mit Behinderung war und ist gefährlich schräg. Ein Buch über „eugenische Phantasmen“ in Deutschland erforscht die Vorgeschichte des nationalsozialistischen Massenmords an Menschen mit Behinderung – und wie die Phantasmen weiterwirken.

taz

„Unser Blut komme über euch!“

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Tagung 1

/// Die Tagung der Inklusionsforscherinnen* aus dem deutschsprachigen Raum wird im nächsten Jahr in Köln stattfinden. Hier geht´s zu den Informationen:

IFO 2025

Inklusive Bildung als Transformation – Transformation durch inklusive Bildung

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Tagung 2

/// Die TU Darmstadt hat ein Projekt unter dem Titel InDiVers durchgeführt: „Inklusive Diagnostik in Verfahren zur Feststellung sonderpädagogischen Förderbedarfs? Zwischen angemessener Förderung und institutioneller Diskriminierung“. Hoch spannendes und aktuelles Thema. Die Ergebnisse kann man am 10. Oktober in einer hybriden Veranstaltung erfahren. Erbeten wird eine formlose Anmeldung über diese Emailadresse: (sylvie.borel@tu-darmstadt.de)

Forschung Inklusive Bildung

Inklusive Diagnostik in Verfahren zur Feststellung sonderpädagogischen Förderbedarfs? Zwischen angemessener Förderung und institutioneller Diskriminierung

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Tagung 3

/// Der Verein „abenteuer lernen“ lädt zur Inklusionstagung am 10. Oktober in Bonn ein. Thema sind „Chancen und Barrieren der Digitalisierung in der inklusiven Kinder- und Jugendarbeit“. 

abenteuer lernen

Chancen und Barrieren der Digitalisierung in der inklusiven Kinder- und Jugendarbeit

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Es wird Zeit zu handeln – Inklusion ist Menschenrecht und nicht verhandelbar!

Mit Unterzeichung der UN-BRK hat sich Deutschland verpflichtet, ein inklusives Bildungssystem auf allen Ebenen aufzubauen.

Denn in Artikel 24 der UN-BRK steht: … Behinderte Kinder dürfen also nicht aufgrund ihrer Behinderung vom Besuch einer Grundschule oder einer weiterführenden Schule ausgeschlossen werden. Vielmehr soll ihnen gleichberechtigt mit anderen – nichtbehinderten – Kindern der Zugang zu einem einbeziehenden (inklusivem), hochwertigen und unentgeltlichen Unterricht ermöglicht werden.… MEHR INFOS

Die Monitoring-Stelle UN-BRK des Deutschen Instituts für Menschenrechte schreibt:

… Über zehn Jahre nach Inkrafttreten der UN-BRK im Jahr 2009 muss mit Blick auf das deutsche Schulsystem exemplarisch festgestellt werden, dass der Umsetzungsstand weit hinter den Erwartungen zurückbleibt.… MEHR INFOS

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